Sunday, October 23, 2005

Leerer Raum


Ich geh spazieren durch die Wege,
wie immer wenn ich überlege.
Ich seh die Kinder, wie sie spielen, wie sie springen,
und höre die Vögel von den Bäumen singen.
Ich sehe die vielen, tollenden Hunde
und einen Mann, der ist ganz nah an seiner Herzensdames Munde.
Auf dem Rückweg komm ich vorbei, an einer Kneipe an einem See,
bei der ich viele Leute feiern und lachen seh.
Ich stell mir vor, wie es wäre einfach da mitzumachen,
mitzutanzen und mitzulachen.
Aber aus Angst wieder ein Aussenseiter zu sein,
gehe ich meinen Weg weiter - ganz allein.
Ich stell mir vor, wie es wäre ein tollender Hund zu sein,
mit Hundefreunden und Frauchen- niemals allein.
Oder wenn ich frei wie ein Vogel fliegen kann,
und auf dem Baum lebe, mit Kindern und Mann.
In einem Lokal mit meinem Liebsten zu essen,
oder mit ihm auf einer grünen Wiese die Welt drumherum vergessen.
Als ich ihnen zu sah und dann dort alleine stand,
hatte ich das Gefühl, jemand berührte meine Hand.
Als wäre jemand nun da für mich,
der mir einfach mal ins Gesichte sagt "Ich mag dich".
Ich schloss laut grüßen die Tür auf und ging herein,
ich hatte für einen Moment das Gefühl nicht mehr allein zu sein.
Ich ging durch den Flur und spürte diesen Jemand ganz nah,
doch - die Räume waren leer und keiner war da.

copyright Janena Heuschen

2 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Das Gedicht ist sehr schön geworden! Ein großes Lob von meiner Seite.
Hm.. diese Situation kenne ich selbst nur zu gut, daher kann ich dich sehr gut verstehen..

Mach weiter so,
hdl

12:21 PM  
Anonymous Anonymous said...

Ich kann da auch nur zustimmen - ein sehr schönes Gedicht dass mir ziemlich nahe gegangen ist... Auch ich weiss nur zu gut wie dieses Verlangen nach Nähe und Zugehörigkeit einem an manchem einsamen Tag zusetzt...

alles liebe,

dein oli

10:20 AM  

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